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Neuigkeiten
10.07.2020, 12:00 Uhr | Gudrun Pieper MdL
Der Normalfall wird kein Normalfall mehr sein
Walsrode. Schritt für Schritt sind die Klassen in den Präsenzunterricht zurückgekehrt. „Von einem gewohnten Schul-Alltag sind wir aber noch weit entfernt“, so Schulleiter Jens Hegefeld. Für die Schulen ist die aktuelle Corona-Krise belastend und mit großen Herausforderungen verbunden. Gerade in einer solchen Situation ist der enge Dialog zwischen Politik und Schulen wichtiger denn je. Deshalb besuchte CDU-Landtagsabgeordnete Gudrun Pieper gemeinsam mit Timo Albeshausen (Kreisvorsitzender der JungenUnion) und Marsha Weseloh (Mentee von Gudrun Pieper) Schulleiter Jens Hegerfeld und seinen Vertreter Heiko Zill im Gymnasium Walsrode, um sich über die aktuelle Situation, Maßnahmen und Auswirkungen der Corona-Krise zu informieren.
Dabei erhielten die Politiker ein sehr umfassendes Bild davon, was die Schulen in den vergangenen Wochen geleistet haben, um den Unterricht bestmöglich zu organisieren. „Wir sind hier ein riesiger Betrieb und nicht vergleichbar mit anderen Schulformen“, erläutert Hegerfeld gleich zu Beginn des Gesprächs. „Deshalb ist für uns einiges, was an anderen Schulen problemlos umsetzbar ist, undenkbar.“ So müssen die Schülerinnen und Schüler die Pausenzeiten beispielsweise in den Klassenräumen verbringen, da das Fachunterrichtsraumprinzip und die Größe des Pausenhofs keine versetzten Pausenzeiten zulassen. Aus diesem Grund und ebenfalls durch die zur Risikogruppen gehörenden Kolleg*innen ausfallenden Kräfte,  umfasst der Präsenzunterricht täglich nur vier Unterrichtsstunden.

Auf die Frage Piepers nach dem Thema Homeschooling, berichtete Jens Hegerfeld erfreut, dass der Unterricht von zuhause aus insgesamt gut verlaufen sei. Keiner könne hierbei Fehler machen, da es eine derartige Situation noch nie gegeben habe. Man lerne immer noch täglich dazu. Mit dem Schulserver iServ bestehe bereits seit einigen Jahren eine gute Basis für das digitale Lernen. Die Lehrkräfte wären sehr engagiert gewesen, um den Lernstoff digital aufzubereiten.

Pieper erkundigte sich, ob nach den Sommerferien ein weitgehend ‚normaler‘ Unterricht möglich sei. „Der Normalfall wird kein Normalfall mehr sein können“, so Jens Hegerfeld.  Auch die Schulöffnungen würden eine enorme Organisation bedeuten, aber man schaue positiv, jedoch auch aufmerksam nach vorne.  

Lehrkräfte und Schüler aus Risikogruppen würden weiter geschützt werden und im Homeoffice bzw. -schooling eventuell bleiben müssen, doch das muss noch genau betrachtet werden. Man wolle aber wieder mit voller Klassenstärke unterrichten, so ist das jetzige Ziel. Vor und nach dem Unterricht herrsche dann Maskenpflicht.  Sollte es aufgrund des Ausfalls von Lehrkräften notwendig sein, könne in den weiterführenden Jahrgängen der Unterricht an einem Tag in der Woche ins häusliche Lernen verlegt werden. „Wünschenswert ist natürlich möglichst viel Präsenzunterricht. Doch mit jeder Lockerung müssen wir die Verantwortung für ein erhöhtes Infektionsrisiko für Schüler und Lehrerkollegium übernehmen“, fügte Gudrun Pieper hinzu. „Momentan ist schwer vorauszusehen, wie sich das Pandemiegeschehen in den Sommerferien entwickelt“. Man müsse in allen Bereichen ‚auf Sicht fahren‘ und flexibel reagieren.

Als größtes derzeitiges Problem bezeichnet der Schulleiter allerdings die wachsende Raumnot. Die neuen fünften Klassen sind erstmals achtzügig. Dazu kommt die Tatsache, dass das Abitur wieder nach 13 Schuljahren abgelegt wird. Nach den Ferien werden deshalb 1650 Schülerinnen und Schüler das Gymnasium Walsrode besuchen. „Wir entwickeln uns zu einer Massenschule“, bedauert der Schulleiter. Abhilfe soll ein Anbau, der als Brücke zwischen zwei Gebäudeteilen konstruiert wird, schaffen. Acht neue Klassenräume können so entstehen. Darüber hinaus ist man gerade dabei mit der kompletten Verwaltung in das alte Medienzentrum umzuziehen, um dem Platzproblem entgegenzuwirken.

„Ich hoffe natürlich sehr, dass der geplante Anbau möglichst zügig angegangen werden kann, auch bei unseren großen Herausforderungen im Landkreis. Ein gutes Lernumfeld sorgt nicht nur für gute schulische Ergebnisse. Eine gute Schullandschaft ist auch ein wichtiger Standortfaktor“, so die Abgeordnete abschließend.